Ukrainehilfe Halle e.V.

Halle (Saale)

HBM_Einmischen_Ritzmann

Kurzinfo

Standort:
Halle (Saale)

Ansprechpartner:
Erika und Taras Podibinski

Kontaktadresse:
ukraine.hilfe.halle@gmail.com

Webseite:
https://ukraine-hilfe-halle.de/

Taras und Erika Podibinski

Benefizkonzert in Halle im Mai 2022

Der Text wurde im Rahmen der Arbeit der Ukrainehilfe in der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. erstellt. Vielen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung!

Weitere Einblicke in das Engagement in der Ukrainehilfe in Halle (Saale) finden Sie hier.

Autorin:
Antonia Niemeyer
Kontakt:
halle@freiwilligen-agentur.de
0345/ 200 28 10
Fotos: Ukrainehilfe Halle e.V.

 

Erika und Taras Pobidinski sind im Dauereinsatz für Menschen aus der Ukraine

Das Ehepaar Pobidinski scheint unermüdlich. Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine vergeht kein Tag, an dem die beiden nicht in der Ukraine-Hilfe tätig sind. Bereits zwei Tage nach dem russischen Überfall riefen sie über die sozialen Medien zu Spenden humanitärer Güter auf. Einen Tag später brachten die ersten Menschen Konserven, Getränke und Verbandsmaterial. Die ganze Familie Pobidinski packte dabei mit an: Sachen wurden angenommen, sortiert und verpackt. Mit der Zeit kamen auch immer mehr freiwillige Helfer:innen hinzu.

Von Sachspendentransporten bis Benefizkonzert

Die große Spendenbereitschaft übertraf alle Erwartungen der Pobidinskis: 1.500 Kartons, knapp 15 Tonnen Hilfsgüter kamen insgesamt zusammen. Diese wurden an zwei aufeinander folgenden Wochenenden mit 21 Transportern an die ukrainische Grenze gebracht. Hierbei erfuhren sie insbesondre Unterstützung von Thomas Weber, der aufgrund seiner Kontakte zur Polizei weitere Helfer:innen und auch die Transportautos organisieren konnte.

Auf dem Rückweg nahmen sie 30 Frauen und Kinder mit, die sie mittlerweile in Halle mit Wohnungen, Konten usw. ausstatten konnten. Die erlebte Solidarität mit ihren Landsleuten sowie die große Unterstützungsbereitschaft bewog die Eheleute Pobidinski dazu, den Verein Ukraine Hilfe Halle e.V. zu gründen.

Nach der Organisation der Hilfskonvois folgte das nächste Großprojekt: Ein Benefizkonzert auf Halles Marktplatz im Mai 2022. Ein solches liegt besonders nahe, denn das Ehepaar ist selbst musikalisch, gründete und leitet die Musikschule Coda. Die Idee war, den ukrainischen Geflüchteten eine Bühne zu geben und Spenden zu sammeln. Die Organisation war ein Kraftakt, sagt Taras Pobidinski. Es wurden Sponsoren angefragt, die Bühne und das Equipment herangeschafft, ein Programm wurde erarbeitet und viel gebacken. Denn der Erlös aus dem Verkauf von selbstgemachten ukrainischem Gebäck sollte den hier frisch angekommenen Kindern und Jugendlichen zugutekommen.

Letztlich war das Konzert ein voller Erfolg, auch dank der vielen Unterstützer:innen aus ihrem Umfeld, wie das Ehepaar betont.

Inzwischen ein großes Netzwerk an Helfer:innen

Doch damit nicht genug. Als nächstes stand eine Ferien-Integrationsfahrt für ukrainische und deutsche Kinder in den Harz an. Diese stellten Erika und Taras Pobidinski auf die Beine, um den Kindern die Möglichkeit zu bieten, schnell Kontakte zu knüpfen, die deutsche Sprache zu erlernen und einfach eine gute Zeit zu haben.

Dies alles war nur möglich durch ein inzwischen großes Netzwerk an Helferinnen und Helfern, von denen der Verein lebt.

Neben all dem unterstützen sie ukrainische Familien bei alltäglichen Notwendigkeiten: Von Behördenpost über die Wohnungseinrichtung bis hin zu Sprachmittlungen. Vielem folgt ein „Rattenschwanz“ an weiteren Aufgaben, was sie als besondere Herausforderung empfinden, sagt Erika Pobidinski. Denn so kommen sie eigentlich nie zur Ruhe. Selbst die 77-jährige Oma Subota Pobidinski packt mit an: Sie übersetzt für die Kund:innen bei der Tafel Halle. Da es oftmals an Lebensmitteln mangelt, würden sie sich mehr Unterstützung durch die Stadt wünschen. Auch beim Jobcenter und Sozialamt wünschten sie sich schnellere und reibungslosere Abläufe.

Doch durch ihr tägliches und teilweise nächtliches Engagement waren die beiden nun wirklich reif für eine kleine Auszeit. So gönnten sie sich Ende Juli zum ersten Mal seit ihrem ersten Einsatz einen Urlaub.