Aktion Zivilcourage e.V.

Kurzinfo

Aktion Zivilcourage e.V. setzt sich für die Stärkung einer demokratischen Kultur und für eine aktive Teilhabe an unserer Gesellschaft ein. Zu den Schwerpunkten zählen Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und pädagogische Fachkräfte, die Förderung von Jugendengagement und Beratung zivilgesellschaftlicher Initiativen, sowie Bildungs- und Beratungsangebote für Kommunen, z.B. zu Diskussions- und Beteiligungskultur.
Website: https://www.aktion-zivilcourage.de/

Inwiefern trägt der Aktion Zivilcourage e.V. zu einer lebendigen Demokratie bei?

  • Wir organisieren Begegnungen zwischen Menschen mit unterschiedlichen beruflichen und biografischen Hintergründen, fördern den Blick auf andere Perspektiven und legen die Grundlage für gegenseitiges Vertrauen und ein wertschätzendes Miteinander. Dies gelingt uns durch: Angebote wie Begegnungsprojekte, Jugendbeteiligungsprojekte im ländlichen Raum, Unterstützung von Mikroprojekten und Jugendinitiativen v. m.
  • Wir vermitteln Wissen und Handlungskompetenzen in Bildungsinstitutionen und anderen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen sowohl für Kinder, Jugendliche und Erwachsene als auch für haupt- und ehrenamtliche Akteur:innen. Dabei geht es um die Vermittlung von politischer Bildung sowie Förderung von Konfliktfähigkeit und Sozialkompetenz. Dies gelingt uns durch: zahlreiche Workshops wie zu (Cyber-) Mobbing, Zivilcourage, Hass im Netz u. v. m.
  • Wir beraten Kommunen bei gesellschaftlichen Konflikten sowie in vielen anderen Belangen und fördern deren Vernetzung. Wir setzen uns für den Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Sicherheitsbehörden, Politik und Verwaltung ein und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dies gelingt uns durch: Beratungs- und Begleitungsangebote für Kommunen, Vereine und Initiativen; Unterstützung bei der Umsetzung von Bürger:innenbeteiligungs- und Dialogformaten, die Ausbildung von Moderator:innen für kommunale Konfliktsituationen und die Unterstützung von Integrationsprojekten.

Welche Rahmenbedingungen sind wichtig, damit Engagement und politische Beteiligung Demokratie stärken?

  • Bürger:innenbeteiligung „von unten“ unterstützen: Im Sinne der „Bürger:innenbeteiligung von unten“ werden Bürger:innen in die Lage versetzt, Forderungen und Themen eigenständig an die Politik heranzutragen und Beteiligungsverfahren selbstständig zu initiieren. Dazu braucht es Personen, die im Sinne des Community Organizing Menschen begleiten, Erfahrung mit der Bearbeitung von gesellschaftlichen Konflikten haben und auch bei organisatorischen Fragen unterstützen können.
  • Engagementförderung durch Beratung, Begleitung und Bildung: Vorhandene Strukturen der Engagementförderung müssen – insbesondere im ländlichen Raum – gestärkt werden. Oft fehlt es nicht an ehrenamtlichen Strukturen, jedoch an Wissen, um nicht an bürokratischen Hürden oder internen Konflikten zu scheitern. Mit Beratungen, Begleitungen und Weiterbildungsangeboten können sich Vereine und Initiativen weiterentwickeln und ihr Engagement auch langfristig und nachhaltig umsetzen.
  • Vernetzung und Zusammenarbeit von staatlichen und nicht-staatlichen Akteur:innen: Die Vernetzung zwischen Akteur:innen der Zivilgesellschaft mit kommunalen Strukturen, Verwaltungen und Verantwortungstragenden ist sehr wichtig, um in einer Region nachhaltig Engagement und Beteiligung zu fördern. AGs und Weiterbildungen haben sich als nützlich erwiesen, um Vertrauen zwischen den unterschiedlichen Akteur:innen aufzubauen und gemeinsam an gesellschaftlichen Herausforderungen zu arbeiten.

Was muss sich zukünftig ändern, damit Engagement und Beteiligung für eine starke Demokratie noch besser möglich sind?

  • Längerfristige Projektlaufzeiten: Beziehungsarbeit ist für den Aufbau nachhaltiger Strukturen von sehr großer Bedeutung.
  • Mehr echte Bürger:innenbeteiligung wagen – insbesondere in kommunalen Kontexten: Bürger:innenbeteiligung sollte nicht bei einer Vorstufe enden, ohne wirkliche Möglichkeit für die Bürger:innen, tatsächlich mitzuentscheiden. Information und Anhörung sind keine Bürger:innenbeteiligung, Bürger:innen fühlen sich dadurch nicht ernst genommen.
  • Potentiale von Dialog- und Beteiligungsformaten nutzen: Durch Schulungen, Beratungen und Begleitungen von kommunalen Verantwortungstragenden, Verwaltungen und der inneren Sicherheit können Dialog- und Beteiligungsformate zur Bewältigung und Prävention von gesellschaftlichen Konflikten effektiv eingesetzt werden.
  • Institutionelle Förderung: Projekte, die die Potentiale von Dialog- und Beteiligungsformaten bereits erfolgreich nutzen, wie „Kompetenzzentrum Krisen-Dialog-Zukunft“ und „Gemeinsam stark für Demokratie“, sollten durch institutionelle Förderung langfristig gesichert werden.
  • Abbau von Bürokratie: Bürokratie hemmt Engagement, zum Beispiel durch schwer verständliche Sprache.
  • Schulung von Verwaltungen im Hinblick auf wertschätzende Kommunikation: Engagierte Bürger:innen sollten nicht als Last, sondern als Chance betrachtet werden.