Ukrainehilfe Zittau

Zittau

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Als Erfolg können wir ansehen, dass Dank vereinter Kräfte und ausreichend freiem Wohnraum in der Region fast alle Geflüchteten aus der Ukraine in eigenen Wohnungen untergekommen sind, sich hier sehr wohlfühlen und zur Ruhe kommen konnten.

 

Kurzinfo

Standort:
Zittau

Ansprechpartner und Kontaktdaten:

Katrin Haller – Büro Ukrainehilfe
Christliches Gemeindezentrum Elim
Innere Oybiner Str. 7, 02763 Zittau
ukraine-hilfe@hillerschevilla.de
Telefon: 01520 5719592

Ludwig Winter – Projekt Druzi – Patenschaften und soziokulturelle Arbeit mit Ukrainer:innen
Hillersche Villa gGmbH
Klienbergerplatz 1, 02763 Zittau
l.winter@hillerschevilla.de
Telefon: 0162 1787471

Ilka Kerber – Beratungsstelle für Migrant:innen
VbFF in Ostsachsen e.V.
Zur Reißigmühle 1, 02763 Zittau
migranten@vbff-zittau.de
Telefon: 03583 514372

Johannes Weiss – Pastor
Christliches Gemeindezentrum Elim
Innere Oybiner Str. 7, 02763 Zittau
office@elim-zittau.de
Telefon: 03583 540396

In welchen Tätigkeitsfeldern sind Sie aktiv?

  • Hilfe, Beratung und Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine
  • Koordination von überwiegend ehrenamtlichen Helfer:innen
  • Integration durch soziale und kulturelle Projekte
  • Information und Unterstützung von Gastfamilien/Pat:innen

Welche konkreten Aufgaben übernehmen Sie?

  • Nothilfe durch Empfangen von Geflüchteten und erste Versorgung (Verpflegung, Kleiderkammer, Hygieneartikel etc.)
  • Vermittlung von Notunterkünften und längerfristigen Wohnungen durch Kommunikation mit privaten Gastgeber:innen und Vermieter:innen
  • Beratung und Hilfe bei persönlichen Anliegen, z.B. beim Ausfüllen von Formularen, bei der Klärung von Sachverhalten mit Behörden, Vermittlung von Arztterminen, Organisation von ehrenamtlicher Übersetzung bei Terminen, Lotsenfunktion
  • Koordination von Möbelspenden und Möbelbedarf, Umzugs- und Transporthilfe
  • Offene Angebote für Begegnung, Gespräche, gemeinsames Kaffeetrinken oder Essen, Freizeitgestaltung
  • Integrative Projekte für Ukrainer:innen und Unterstützung von Ukrainer:innen beim Entwickeln und Umsetzen eigener Projekte, z.B. durch zur Verfügung stellen von Räumen (aktuell z.B. ukrainische Jugendgruppe, ukrainischer Gesprächskreis)
  • Deutschunterricht oder Unterstützung beim Deutsch lernen
  • Gottesdienste mit russischer Übersetzung und Seelsorgeangebot
  • Kooperation und Vernetzung mit anderen Engagierten, Trägern und Behörden („Willkommensbündnis Zittau“, neu gegründete „Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft“)

Fotos: Katrin Haller und Ludwig Winter

Auf welche Herausforderungen stoßen Sie aktuell?

Derzeit haben die meisten Ukrainer:innen in Zittau noch keinen Aufenthaltstitel, sondern nur eine Fiktionsbescheinigung erhalten, welche einen Grenzübertritt, auch innereuropäisch, nicht erlaubt. Das ist in einer Stadt im Dreiländereck ungünstig, da hier Projekte häufig grenzüberschreitend organisiert werden, das Reisen und Einkaufen in den Nachbarländern für Menschen hier alltäglich ist und auch für die Geflüchteten möglich sein sollte. Außerdem ist es durch den fehlenden Aufenthaltstitel für Geflüchtete aus der Ukraine auch nicht möglich oder mit rechtlicher Ungewissheit verbunden, selbst nur kurzfristig vorübergehend in die Ukraine zu reisen, um z.B. Angehörige zu sehen oder benötigte Dokumente zu holen.

Gab es zu Beginn des Engagements für Geflüchtete aus der Ukraine sehr viele ehrenamtliche Helfer:innen, die bereit waren in den verschiedenen Bereichen zu helfen, nahm dies im Laufe der Zeit ab. Es ist seit einiger Zeit zunehmend schwierig, ehrenamtliche Übersetzer:innen (für das Ukrainehilfebüro, Begleitung bei Arztterminen o.ä.) und ehrenamtliche Transporthelfer:innen für Umzüge und den Transport von Möbelspenden zu finden. Auch das Fortbestehen des Ukrainehilfebüros ist, aufgrund fehlender Finanzierung ab Januar 2023, ungewiss.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Initiative?

Das ehrenamtliche und hauptamtliche Engagement sollten finanziell auf langfristig stabile Beine gestellt werden, damit gut funktionierende Strukturen, die aufgebaut wurden, aufrechterhalten werden können und auch für weitere mögliche Krisen bereitstehen. Projekte in der Ukrainehilfe werden oft nur für einen auf mehrere Monate befristeten Zeitraum finanziell gefördert, Projekte in der allgemeinen Integrationsarbeit meist auch nur für jeweils ein Jahr. Diese Kurzfristigkeit erschwert zielführende, kontinuierliche Integrationsarbeit und führt immer wieder dazu, dass in den Projekten Engagierte sich dann anderweitig einbringen.

Als Erfolg können wir ansehen, dass Dank vereinter Kräfte und ausreichend freiem Wohnraum in der Region fast alle Geflüchteten aus der Ukraine in eigenen Wohnungen untergekommen sind, sich hier sehr wohlfühlen und zur Ruhe kommen konnten. Da von vielen Gegenden Deutschlands Wohnraummangel gemeldet wird, wäre eine kontinuierliche Aufnahme von Ukrainer:innen in der Region aus unserer Sicht leistbar und aufgrund der Grenznähe zu Polen und somit auch zur Ukraine auch sinnvoll, sofern dem Landkreis ausreichend finanzielle Mittel hierfür zur Verfügung gestellt werden.

Unser Wunsch ist es, dass sich die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und zivilgesellschaftlich Engagierten weiter verbessern. Zusammenarbeit auf Augenhöhe und gegenseitige Wertschätzung sind hierfür zentrale Ansatzpunkte. Dazu sind verschiedene Formate für einen konstruktiven Austausch auszubauen und zu verstetigen, um gemeinsam die Herausforderungen in der Region zu meistern.