Ukrainehilfe im Eichsfeld

Landkreis Eichsfeld, Thüringen

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Grafik: Canva

Kurzinfo

Standort:
Landkreis Eichsfeld

Ansprechpartnerin:
Stefanie Schmerbauch
Küllstedt

Kooperationspartner:
Kooperationen und Kontakt bestanden mit der Caritas, der Diakonie, der DAK sowie Demokratie leben, aktiv vor Ort und nebenan angekommen. Nicht zuletzt hat die lokale Kirchengemeinde Sankt Georg und Juliana die Initiative von Beginn an unterstützt, zum Beispiel mit Räumlichkeiten

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Die Ukrainer waren sehr interessiert daran und haben auch viele Parallelen gesehen, wie das in DDR-Zeiten verlief. Insbesondere wie sie das jetzt erleben im Krieg oder auch schon vor dem Krieg in Bezug auf Russland. Das war für mich wirklich sehr bewegend, was sie daraus gemacht haben.

 

Stefanie Schmerbauch über ihre Eindrücke nach einem Ausflug in das Grenzlandmuseum in Teistungen

Tätigkeitsfeld(er)

  • Organisation von diversen Hilfsangeboten
  • Vermittlung zu Beratungsstellen
  • Organisation von ukrainisch-orthodoxen Gottesdiensten
  • Beschaffung von Fördergeldern

Art des Engagements

  • Wohnraumvermittlung
  • Sprachkurse
  • Kinderbetreuung
  • Bürokratische Unterstützungen
  • Gemeinsame Freizeitaktivitäten und Aktionen, wie ukrainische Gottesdienste mit anschließenden Begegnungstreffen, Filmvorführungen in wechselnder Sprache und Bildungsausflüge

Aktuelle Herausforderungen

Eine zentrale Herausforderung stellte die Sprachbarriere dar. Es war nicht einfach, Sprachkurse für die Geflüchteten zu organisieren. Dabei gab es von der VHS Eichsfeld keine Unterstützung. Die VHS Mühlhausen und Duderstadt haben uns sehr gut unterstützt und viele Angebote geschaffen.

Nur durch private Initiativen und ein Austausch darüber konnte es gelingen, einzelne Geflüchtete in Sprachkurse zu vermitteln. Eine klare Koordination und ein breiteres Angebot an Sprachkursangeboten hätte uns sehr geholfen.

Es kam auch vor, dass Geflüchtete durch Arbeitgeber „ausgenutzt“ wurden. Für die Geflüchteten ist es attraktiver, selber arbeiten zu gehen und nicht mehr vom Jobcenter abhängig zu sein. Aber so kam es beispielsweise dazu, dass ein studierter Bauingenieur hier für Mindestlohn gearbeitet hat und am Ende nicht erheblich mehr verdiente, als ihm vom Jobcenter zustand. Wobei schnell klar wurde, dass ohne Sprachkenntnisse die Hochschulausbildung nichts nutzt.

Auch wegen der Sprache wären die Geflüchteten ohne die Unterstützung durch Ehrenamtliche mit der Bürokratie maßlos überfordert gewesen. Von Seiten der Ehrenamtlichen kamen häufig Beschwerden über die Zusammenarbeit mit den Jobcentern. Es hatten viele Vermieter Schwierigkeiten mit Ämtern und Behörden. Viele fühlten sich wie Bittsteller, wenn es darum ging, wenigstens die Energiekosten erstattet zu bekommen, dabei sind es ja Menschen, die etwas Gutes tun. Nach mehreren Monaten sind nun auch bei den Ehrenamtlichen gewisse Grenzen erreicht.

Wünsche für die Zukunft der Initiative

Für die Zukunft sollte vor allem die Bürokratie vereinfacht werden. Es müssen klare Zuständigkeiten darüber geschaffen werden, wer für was zuständig ist (Sozialamt, Ausländerbehörde, Gemeinde, Standesamt, Jobcenter usw.. Außerdem sollte es Ansprechpartner geben, die insbesondere auf die Situationen geschult sind und Auskunft geben können. Zuletzt sollten gesetzliche Änderungen transparenter vermittelt werden, sodass die Behörden selbst auf diese besser vorbereitet reagieren können.