JUGENDSTIL*-Ideenfonds

Kurzinfo

Der JUGENDSTIL*-Ideenfonds fördert junge Menschen, die postmigrantische Perspektiven in den ostdeutschen Bundesländern stärken und sichtbarer machen möchten. Unterstützt werden Projekte von Gesellschaftsgestalter:innen mit internationaler Geschichte in einem Umfang von maximal 1.000 Euro. Über die Ideen entscheidet einmal im Monat eine Jugendjury. Sie vereint junge Expert:innen aus den ostdeutschen Bundesländern.
Website: https://jugendstil-projekt.de/ideenfonds/

Inwiefern trägt der JUGENDSTIL*-Ideenfonds zu einer lebendigen Demokratie bei?  

Der Ideenfonds belebt unsere Demokratie und bereichert unsere Gesellschaft auf unterschiedliche Weise:

  • Zum einen werden junge Menschen unterstützt und aktiviert, die Probleme erkennen und zu ihrer Lösung beitragen möchten. Gefördert werden Projekte, die neue Möglichkeiten für junge Mitmenschen schaffen und unsere Gesellschaft besser, schöner, toleranter gestalten wollen; Projekte, die andere junge Menschen mit Migrationsgeschichte inspirieren und einbinden; Projekte, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Dialog, Vielfalt und die Überwindung von Grenzen einsetzen.
  • Der Ideenfonds erkennt dieses Engagement an und signalisiert, dass jedes Engagement – egal ob im Sport, im Umweltschutz, in politischer Arbeit oder im kulturellen Bereich – für unsere ostdeutsche Gesellschaft wichtig ist. Der Ideenfonds setzt Vertrauen in die Ideen der jungen Engagierten und möchte, dass sich vor allem Menschen, die migrantisiert werden oder Minderheiten angehören, als aktive Gesellschaftsgestalter:innen verstehen und wirken können.
  • Zum anderen trägt das Arbeiten der Jugendjury wesentlich zum demokratischen Miteinander bei. In dieser sich erweiternden Gruppe werden Prinzipien der Basisdemokratie und der Selbstorganisation gelebt und geübt. Dabei nimmt der Meinungsbildungsprozess einen wichtigen Teil ein. Jedes Mitglied kann sich aktiv für bestimmte Projekte und auch für die Weiterentwicklung des Ideenfonds einsetzen.

Welche Rahmenbedingungen sind wichtig, damit Engagement und politische Beteiligung Demokratie stärken?

  • gelebte Partizipation
  • Vertrauen in die Expertise und Entscheidungsfindung junger Menschen
  • Anerkennung des gesellschaftlichen Engagements
  • Anerkennung und Bewusstsein darüber, dass Ehrenämter voraussetzungsreich sind und nicht alle Menschen die entsprechenden Ressourcen (Zeit, Geld, etc.) mitbringen

Was muss sich zukünftig ändern, damit Engagement und Beteiligung für eine starke Demokratie noch besser möglich sind?

  • Schiebt „Hintergründe“ in den Vordergrund: Der „Migrationshintergrund“ steht bei den Ideenfonds-Förderungen ganz klar im Vordergrund. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich bewerben, sehen sich strukturell klar benachteiligt und haben – insb. wenn sie nicht in festen Organisationsformen, sondern in flexiblen Strukturen engagiert sind – kaum Möglichkeiten einer niedrigschwelligen Förderung. Dass der Ideenfonds die Identitäten in den Vordergrund rückt, bedeutet auch, Diskriminierungserfahrungen und Perspektiven, die für die weiße Mehrheitsgesellschaft schwer nachvollziehbar sind, Raum und Sicherheit zu geben.
  • Junge Leute an die Macht: Das Credo des Ideenfonds ist: „Junge Leute sind ihre eigenen Expert:innen“. Die Übergabe der Entscheidungskompetenz an die Jugendjury ist also eine folgewichtige Konsequenz, die maßgeblich zum Gelingen des Ideenfonds beiträgt. Die Jurymitglieder fungieren mit ihren Projekten und ihrem Engagement oftmals als Vorbilder und Mutmacher:innen. Der Ideenfonds lädt zum Teilnehmen auf Augenhöhe ein.
  • Fehlertoleranz macht mutig: Der Anspruch des Ideenfonds, niedrigschwellig sein zu wollen, bedeutet auch, dass die geförderten Projekte im Status einer Idee sein dürfen. Das Ziel des Ideenfonds ist nicht, möglichst viele erfolgreiche Projekte durchzuführen, sondern möglichst viele junge, postmigrantische Menschen in ihrer Engagementbiographie positiv zu beeinflussen. Und das impliziert ausdrücklich, dass es förderlich ist, aus Fehlern zu lernen und Dinge weiterzuentwickeln. Diesen Raum gibt der Ideenfonds allen Geförderten.
  • Vernetzung ist alles.